23. Benefizfußballturnier

Landratsamt gewinnt spannendes Turnier der Volksbank zum zweiten Mal

„Es war ein sehr spannendes und faires Turnier.“ Willi Obitz, der „Vater“ des Benefizfußballturniers der Volksbank eG, das er 1997 aus der Taufe gehoben hatte und das am Samstag (23.11.19) seine 23. Auflage in der Dreifelderhalle Rudolstadt erlebte, war so wie alle Organisatoren mit dem Verlauf der gut besuchten Veranstaltung zufrieden. Dabei konnte sich der Volksbank-Vorstand während des siebenstündigen Turniers diesmal sogar auf das Fußballspielen konzentrieren, denn mit Uwe Tetzner hatte er einen Nachfolger gefunden, der die Traditionsveranstaltung vorbereitete und mit Hilfe der Bankmitarbeiter, die die Versorgung übernahmen, und des FC Einheit sowie DJ Jörg Eismann perfekt durchführte.

Viel Spannung gab es schon der Vorrunde. In der Gruppe A sicherte sich das Ärzteteam der Thüringenklinik erst im letzten Spiel einen Platz im Halbfinale. Den hatte das Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt, das Zweiter wurde, schon zuvor sicher. Knapp geschlagen, musste sich das Technische Hilfswerk (THW) Ortsverband Rudolstadt/Saalfeld mit dem 3. Platz und damit einer Zuschauerrolle bei den letzten vier Begegnungen begnügen. Nicht enttäuscht haben auch der ZWA Saalfeld-Rudolstadt, der in der Vorrunde ein Spiel gewann und einmal remis spielte, und das Theater Rudolstadt mit einem Unentschieden und drei ganz knappen Niederlagen. In beiden Mannschaften spielten mit Andreas Stausberg, Geschäftsführer ZWA, und Steffen Mensching, Intendant des Theaters, auch die Chefs mit und durchaus eine tragende Rolle.

Auch in der anderen Staffel ging es „eng“ zu. Hinter der Landespolizeiinspektion Saalfeld, die mit zwei Siegen und zwei Unentschieden ungeschlagen blieb, sicherte sich die Volksbank durch ein 1:0 im letzten Spiel der Vorrunde über die Stadtverwaltung das zweite Ticket. Das hätten auch die erstmalig mitwirkenden ehrgeizigen Kicker vom Jobcenter Rudolstadt fast geschafft, wenn sie ihren letzen Vergleich mit den Ordnungshütern gewonnen hätten. So blieb für die Mannschaft von Geschäftsführer Uwe-Jens Kremlitzschka, der selbst mitspielte, nur der etwas undankbare 3. Platz. Die Runde der besten vier Teams verpasste auch die Stadtverwaltung Rudolstadt. Doch das war hauchdünn, denn die Vertretung von Uli Giller, Fachdienstleiter Zentrale Dienste im Rathaus, verlor bei einem Unentschieden drei Spiele nur mit einem Tor Unterschied. Aus personellen Gründen musste die Stadtverwaltung Bad Blankenburg diesmal eine Patchwork-Mannschaft aufbieten. So spielten an der Seite von Volker Markert, dem Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft (WBG) der Kurstadt, unter anderem auch Willi Obitz und weitere Nicht-Rathaus-Mitglieder.

Im ersten Halbfinale leistete die Volksbank zwar zunächst im Spiel gegen die Ärzte hartnäckigen Widerstand, doch dann zogen die Mediziner auf 5:2 davon. Im anderen Halbfinale stand es zwischen den Polizisten und dem Landratsamt nach zwölf Minuten 2:2. So fiel die Entscheidung im Neunmeterschießen, das recht lange dauerte und am Ende die Landkreisregierung als Gewinner sah.

Gut erholt von diesem Spektakel zeigte sich die Landespolizeiinspektion dann im „kleinen Finale“, das man gegen den Gastgeber mit 4:0 gewann. Das Abschneiden nötigt besondere Hochachtung ab, denn die Männer um Einsatzzugführer Kay Zobel, waren noch am Freitagabend beim Drittligaspiel in Jena bis 24 Uhr unterwegs. Aber auch die Volksbank war nicht allzu traurig über das verpasste Podest. Im Team um den auffälligen Enrico Schneider, der immer noch durch seine Technik verblüfft, holte sich Martin Wanderer den Pokal des „Besten Torschützen“ (9).

Zu einem Krimi gestaltete sich das Endspiel zwischen den Ärzten und dem Landratsamt. Nach einem 1:1 am Ende der regulären Spielzeit gab es erneut ein Neumeterschießen. Hier besaß die Kreisbehörde, die ja im Halbfinale schon mal üben konnte, die besseren Nerven und siegte. Es war ihr zweiter Pokalgewinn nach 2015. Die Mannschaft vom Personalratschef Heiko Bauer war sehr ausgeglichen besetzt, denn sechs Spieler konnten sich in die Torschützenliste eintragen. Eine Entschädigung gab es aber für das Ärzteteam. Mit Tommy Ehrhardt als „Bester Tormann“ und Felix Gaube als „Bester Spieler“ heimste man gleich zwei Einzelauszeichnungen ein.

Volksbank eG Gera • Jena • Rudolstadt

Wie immer stimmungsvoll verlief dann die Siegerehrung. In der überreichten neben Willi Obitz und Uwe Tetzner auch die Stadtoberhäupter von Rudolstadt, Jörg Reichl, und Bad Blankenburg, Mike George, die Pokale und die Schecks. Letztere waren wie immer „Durchlaufposten“, denn die insgesamt 3.050 Euro der Genossenschaftsbank wurden durch die Mannschaften an soziale Vereine und Einrichtungen weitergegeben.

Jeweils 250 Euro erhielten aus den Händen des ZWA der Förderkreis Morassina, vom THW der Förderverein THW, vom Landestheater der Förderverein Theater, von der Stadtverwaltung Rudolstadt die Thüringer Bauernhäuser, von der Stadtverwaltung Bad Blankenburg der Förderverein Fürstin Anna-Luisen-Schule und vom Jobcenter der Heimat - und Geschichtsverein „Die Pappenheimer“.

Über 300 Euro durften sich die Marienturmfreunde Rudolstadt, für die die Volksbank Gera, Jena, Rudolstadt eG spielte, freuen. 350 Euro standen auf dem Scheck, den die Landespolizei an den „Weißen Ring“ überreichte. 400 Euro betrug die Summe, die die Ärzte für das Hospiz am Saalebogen einspielten. Und der größte Batzen, nämlich 500 Euro, wurde vom Landratsamt weitergereicht an die Saalfelder Tafel.

Alle Spendenempfänger haben konkrete Vorstellungen, wofür sie die Gelder einsetzen. Die Saalfelder Tafel will sie für Betriebskosten verwenden. Das Hospiz braucht sie für die Startfinanzierung. Der „Weiße Ring“ will damit Projekte zur Gewaltprävention an Schulen bezahlen. Die Marienturmfreunde stecken sie in die weitere Rekonstruktion. Beim Förderkreis Morassina ist eine Stiftung geplant. Das THW will sie für einen PKW-Anhänger mit Plane für die Jugendgruppe verwenden. Der Theaterförderverein bezuschusst damit Theaterbesuche von Kindern und Jugendlichen. Dringend Geld wird auch weiterhin für die Sanierung der Bauernhäuser benötigt. Der Förderverein der Fürstin Anna-Luisen-Schule will Klassenfahrten damit bezuschussen und der Heimat- und Geschichtsverein „Die Pappenheimer“ nutzt es für die Ausstellung.

Im Rahmenprogramm präsentierten sich Gruppen des Bad Blankenburger Carneval Clubs mit attraktiven Tänzen. Außerdem zeigten die F-Junioren der SG FC Einheit/SV 1883 Schwarza, was sie schon können. Und bei einem Gewinnspiel gab es zehn glückliche Preisträger. Wie immer wurde das Turnier von den 78 Aktiven auch genutzt, um am Rande der Spiele ins Gespräch zu kommen. Die Moderation der Veranstaltung lag wie in den 22 Jahren zuvor beim FC Einheit. Dessen Vereinssprecher freute sich über die Glückwünsche von Vorstand Willi Obitz zur Verleihung der „Thüringer Rose“. Beide waren übrigens die einzigen Teilnehmer, die bei allen 23 Veranstaltungen dabei waren. Der Termin für Nummer 24 steht auch schon fest: Es ist der 7. November 2020.

Text: Hartmut Gerlach

Zuletzt aktualisiert am 25.11.2019