Die Ausschreibung des mit 5.000 Euro dotierten 6. Eb-Dietzsch-Kunstpreises für Malerei ist beendet.
6. Eb-Dietzsch-Kunstpreis für Malerei
Die Ausschreibung zum 6. Eb-Dietzsch-Kunstpreis ist beendet
Eberhard-Dietzsch-Kunstpreis für Malerei

Der „Eb-Dietzsch-Kunstpreis für Malerei“ wird von der Volksbank eG Gera • Jena • Rudolstadt seit 2008 bundesweit ausgelobt.
Mit dem Preis erinnern wir an das Lebenswerk des Geraer Malers und Grafikers Eberhard (Eb) Dietzsch (1938 – 2006), der unserem Bankhaus viele Jahre eng verbunden war.
Eberhard Dietzsch war ein sehr talentierter und bodenständiger Künstler mit dem Blick für Details. Wir haben ihn viele Jahre als sehr engagierten und offenen Menschen kennengelernt, der sehr viel für die Kinder, die Jugend und somit auch die nachwachsende Künstlergeneration übrig hatte.
Da wir als regionales genossenschaftliches Kreditinstitut auch den Nachwuchs fördern, war es für uns ein Bedürfnis, diesen Kunstpreis dem bekannten Geraer Maler und Grafiker Eberhard (Eb) Dietzsch zu widmen und für die jungen Absolventen der Hochschulen in Deutschland auszuschreiben.
Dieser mit 5.000 € dotierte Preis wird von uns im zweijährlichen Rhythmus vergeben und ist für junge Künstlerinnen und Künstler vorgesehen, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen.
Die Resonanz auf die Ausschreibungen ist bisher stets gewachsen. Aus der Vielzahl der eingesandten Bewerbungen werden von einer Fachjury etwa 50 Werke für die Ausstellung und den begleitenden Katalog ausgewählt.
Erinnerungen an Eberhard Dietzsch

Eberhard Dietzsch oder einfach Eb, wie er sich selbst nannte und wie er auch in den letzten Jahren seine Arbeiten signierte, hätte am 3. Januar 2008 seinen 70. Geburtstag gefeiert. Ein Grund, diesen Künstler zu würdigen, der die Ostthüringer Kunstszene viele Jahre entscheidend beeinflusste: als Maler, als Grafiker, als Cartoonist, als Kursleiter bei vielen Workshops, als Vorsitzender und Mitglied zahlreicher Wettbewerbs-Jurys, der unserem Haus seit Jahren verbunden war.
Dietzsch wurde 1938 in Reichenbach im Vogtland geboren, wo er von 1949 bis 1952 die Grundschule besuchte. Danach lernte er bis 1955 den Beruf des Lithographen. Sein Wunsch, sich künstlerisch zu entwickeln, führte ihn von 1955 bis 1958 zum Studium an die Fachschule für angewandte Kunst Leipzig, wo vor allem Karl Miersch und Hajo Rose für ihn hervorragende Lehrer waren. Nach einer einjährigen Tätigkeit als Gebrauchsgrafiker bei der DEWAG Gera begann er 1959 freischaffend als Maler, Grafiker und Karikaturist. 1964 wurde er Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR (VBK-DDR). 1970 bis 1973 war Eb Dietzsch Meisterschüler an der Akademie der Künste der DDR bei Prof. Klaus Wittkugel.
In den Jahren ab 1970 entstanden zahlreiche Zeichnungen zu den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Themen und zu Stadtlandschaften. Später, so etwa von 1984 an, wendete er sich jedoch wieder verstärkt der Malerei zu. Dies belegen Landschafts- und Städtebilder wie auch Porträts bedeutender Komponisten in den 90er Jahren.
Viele Arbeiten aus dieser Zeit zeigte er in eigenen Ausstellungen. So in Gera, Greiz, Sindelfingen, Nürnberg, Chemnitz, Weimar, Jena, Berlin, Katowice, Zielona Gora, Krakow, Rostow am Don, Paris, Bochum, Hof, Leipzig, Frankfurt am Main, Rostock, Essen, Göppingen. Intensiv beteiligte er sich an Kunstausstellungen in Österreich, Finnland, der Sowjetunion, Bulgarien, Tschechien, Rumänien, USA, Kanada, Belgien, Niederlande, Chile, Portugal, Türkei, Italien, Griechenland, Luxemburg, Polen und Ungarn.
Die Werke von Eb Dietzsch belegen, mit welcher Wahrhaftigkeit er darum rang, höchste künstlerische Meisterschaft zu erreichen – zu seiner Erfüllung und zur Freude der Betrachter. Er starb am 3. Januar 2006 in Gera.
Der Eb Dietzsch Kunstpreis für Malerei soll an diesen Ostthüringer Künstler erinnern, dem es immer ein Bedürfnis war, junge Leute für die bildende Kunst zu begeistern, ihnen Wege zur Meisterschaft aufzuzeigen. So ist es denn zu unserem Anliegen geworden, einen Preis für Künstlerinnen und Künstler auszuloben, die nach ihrem Hochschulstudium am Beginn ihrer beruflichen Entwicklung stehen.

Nicolaus Beilharz, Jahrgang 1992, ist wohnhaft in Walldorf (Baden-Württemberg) und studierte von 2012 bis 2017 Kommunikationsdesign, Bachelor of Arts an der Hochschule Mannheim, Fakultät für Gestaltung.
Der Kunstpreisträger ist seit Anfang des Jahres freischaffender Künstler und hat bereits einige Ausstellungen in Hamburg und Mannheim mitgestaltet. Vergangenes Jahr erhielt er den 1. Preis für die Gestaltung des Plakates und des Covers des Programmheftes zum Silvesterkonzert der Münchner Philharmoniker.
Der Preisträger Markus Hoffmann aus Berlin hat sich mit seinem Bild »Warten auf Ankunft« mit einem äußerst aktuellen gesellschaftlichen Thema auseinandergesetzt. Mit der Arbeit fokussiert er sich auf die Fähigkeiten und Grenzen des Betrachters, sich in Beziehung zu seiner Umgebung zu bringen. Sein Bild besticht durch eine klare Komposition und disziplinierte Strichführung. Allein die hoffnungsfroh stimmenden Farben haben das Recht, sie zu durchbrechen. Somit wird die etwas beklemmende Tiefe des Raumes durch die Farbigkeit in Richtung eines positiven Abschlusses der gewählten thematischen Situation erweitert.

Markus Hoffmann aus Berlin
Markus Hoffmann wurde 1982 in Passau geboren. Er studierte Malerei und Freie Kunst an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee unter anderem bei den Professoren Werner Liebmann und Antje Majewski. Sein Studium beendete er 2014 als Meisterschüler bei Prof. Olafur Eliasson an der Universität der Künste in Berlin. Zahlreiche Stipendien und Preise unterstützten seine bisherige künstlerische Entwicklung. Sehr aktiv beteiligte er sich auch an Ausstellungen im In- und Ausland. So waren seine Arbeiten zum Beispiel seit 2011 in Tokio (Japan), Addis Abeba (Äthiopien), St. Petersburg (Russland), Guangzhou (China), Moskau (Russland), Leipzig, New York (USA), Luxemburg, Beijing (China), Istanbul (Türkei) und natürlich wiederholt in Berlin zu sehen.

André Schulze, Jahrgang 1982, studierte von 2006 bis 2011 Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildenden Künste Dresden. Danach folgte bis 2013 ein Meisterschülerstudium bei Prof. Christian Macketanz an der gleichen Hochschule. Er ist Mitglied im Künstlerbund Dresden, erhielt 2012 das Josef-Hegenbarth-Stipendium und 2013 ein Arbeitsstipendium der Landeshauptstadt Dresden. Seit 2013 ist er freischaffend in Dresden tätig.
Sein Bild »Strohfeuer« überzeugt durch gelungene Komposition, Farbigkeit und eine detailgetreue Malweise. Es lässt viele Interpre-tationsmöglichkeiten zu, die es dem Betrachter gestatten, es in vielfältigster Weise auszudeuten und so eigene weiterführende Bildideen zu finden.

Timea Ciora, Jahrgang 1985, absolvierte ihr Studium an der Fakultät für Kunst und Design der West-Universität von Timisoara, das sie 2010 mit dem Titel »Master of Arts« abschloss. Sie beteiligte sich unter anderem an Ausstellungen in Hamburg, Ostrow, Timisoara, Neapel und Bukarest. Die von ihr eingereichte kleinformatige Arbeit besticht durch ihre poetisch-märchenhafte Ausdrucksweise, die detailgetreu und mit sicherem illustrativem Strich ausgeführte Bildsprache, die eine hohe Vorstellungskraft der Künstlerin erkennen lässt.
Gleb Bas, Jahrgang 1980, studierte an der Kunstakademie Münster, wo er auch Meisterschüler bei Professor Kuhna war. Auslandsstipendien führten ihn zwischen 2004 und 2006 nach Jerusalem und Rom. Er beteiligte sich unter anderem an Ausstellungen in Essen, Münster, Palma de Mallorca, Düsseldorf, Berlin, München, Leipzig und Karlsruhe. In seiner Arbeit nutzt er die Malerei als Medium, um unterschiedliche narrative Motive in einem Bildraum zusammenzuführen. Im Gegensatz zu anderen Kunstformen, wie zum Beispiel der Musik oder der Literatur, ist die besondere Eigenschaft des gemalten Bildes das Fehlen des chronologischen Zeitelements.
Anna Kolod, Jahrgang 1980, studierte von 1999 bis 2004 zunächst Freie Kunst an der Kunstakademie in Breslau und dann von 2004 bis 2008 an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Hier ist sie seit 2008 auch Meisterschülerin von Prof. Armleder. Anna Kolod hat sich unter anderem an Ausstellungen in Warschau, Stettin, Breslau, Braunschweig, Wolfsburg, Hannover, Weimar und Berlin beteiligt. Ihr eingereichtes Werk besticht durch die skizzenhafte Abstraktion des Bildmotivs, eine klare Komposition, die in Verbindung mit dem behutsam gewählten Farbauftrag die Bildidee deutlich macht.

Es war spannend bis zum Schluss. Von den 49 nominierten Künstlern aus ganz Deutschland und aus Geras rumänischer Partnerstadt Timisoara waren viele zur Preisverleihung angereist. Das Rennen um den mit 5.000 Euro dotierten Kunstpreis hat letztendlich Lukas Schmenger aus Düsseldorf für sich entschieden.
Die Jury war sich einig, dass das relativ kleinformatige Bild (20x26 cm) aus dem Jahre 2009 „Selbstportrait“ Öl auf Holz zum Preisträger gekürt wird. Der 1981 geborene Filderstädter hat bei Prof. Thomas Grünfeld an der Kunstakademie Düsseldorf studiert. „Dies ist mein erster Kunstpreis, den ich erhalte“, freut sich Lukas Schmenger während der Preisübergabe.

Zur Ausstellungseröffnung am 6. November 2008 wurde der 1. Eberhard-Dietzsch-Kunstpreis für Malerei an die 30-jährige Leipziger Künstlerin Yvette Kießling für das Kunstwerk „Licht, Gelände“ (Öl auf Hartfaser, 2008) übergeben.
Yvette Kießling studierte Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Prof. Arno Rink. Das Studium schloss sie 2003 mit »sehr gut« ab. Anschließend absolvierte sie von 2004 bis 2007 ein Meisterschüler-Studium an der gleichen Hochschule, ebenfalls bei Prof. Arno Rink. Sie konnte sich bereits in Einzelausstellungen und Gruppenausstellungen in Leipzig, Frankfurt am Main, Köln, Berlin, Dresden und Wittenhagen präsentieren.